Zum Inhalt springen

Wie lassen sich Beruf und die Pflege von Angehörigen verbinden?

Dülmen. Immer mehr Arbeitnehmer sorgen neben ihrem Beruf für pflegebedürftige Angehörige.
Pfau
Datum:
8. Feb. 2010
Von:
LAG KEFB NRW

Dülmen. Immer mehr Arbeitnehmer sorgen neben ihrem Beruf für pflegebedürftige Angehörige. Nach Angaben der Wirtschaftsförderung Coesfeld (WFC) sind ein Viertel der Pflegenden in Deutschland auch berufstätig. Mit dem Projekt PFAU-Pflege-Arbeit-Unternehmen untersuchen WFC, die Familienbildungsstätte Dülmen (FBS)/ Mehrgenerationenhaus Dülmen und das Ahlener Institut INFA-ISFM im Kreis Coesfeld, wie sich Beruf und Pflege für Arbeitnehmer, Unternehmen und Dienstleister miteinander vereinbaren lassen. Die Stadt Dülmen unterstützt PFAU finanziell und gehört gleichzeitig zu den bislang acht teilnehmenden Unternehmen beziehungsweise Arbeitgebern. 
"Mitarbeiter müssen als Ganze und nicht nur als Arbeitnehmer gesehen werden", sagte der Geschäftsführer von INFA-ISFM, Prof. Klaus Gellenbeck. Private Gesichtspunkte müssten stärker ins Berufsleben eingebettet werden. Unternehmen müssten deshalb mehr leisten, "als allein das Gehalt zu zahlen." Ein Großteil der Fehltage von Arbeitnehmern liegt laut Gellenbeck allein darin, dass sich die Mitarbeiter neben dem Beruf zusätzlich um Pflegefälle kümmern müssten. Großunternehmen wie Siemens hätten das Problem bereits aufgegriffen und hierzu einen eigenen Dienstleister beauftragt. 
Das Projekt im Kreis Coesfeld läuft bis zum November 2011. Nach einer Befragung der Unternehmen und deren Mitarbeit zum Umgang mit dem Thema Pflege sollen Möglichkeiten zur Verbesserung und der potenzielle Einbezug von Dienstleistungsunternehmen der Pflegebranche erörtert werden. 
"Pflegebetreuung ist ein absolutes Tabuthema am Arbeitsplatz", sagte die Leiterin der FBS, Irmgard Neuß. Unternehmen müssten mehr sensibilisiert werden. "Bisher lag der Fokus vorwiegend auf der Kinderbetreuung." 


Irmgard Neuß 
Leiterin 
Familienbildungsstätte Dülmen 
Katholisches Bildungsforum 
im Kreisdekanat Coesfeld 
Mehrgenerationenhaus Dülmen 
Kirchgasse 2 - 48249 Dülmen 
Tel.: 02594 / 9430 - 12 
Fax.: 02594 / 9430 - 20 
E-Mail: neuss@bistum-muenster.de 
Internet: www.fbs-duelmen.de