Datum:
10. Dez. 2025
Von:
Thomas Hohenschue
Mitgliederversammlung vom 01.12.2025 im Maternushaus in Köln
Ihre Herausforderungen besteht die gemeinwohlorientierte Weiterbildung mit vertrauensvoller und tiefer Zusammenarbeit
Bei der Mitgliederversammlung 2025 der Landesarbeitsgemeinschaft der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (LAG KEFB NRW) wurde Wolfgang Hesse als Vorsitzender verabschiedet – ihm folgt Frank Gößmann.
Die Welt der gemeinwohlorientierten Erwachsenen- und Familienbildung ist im Umbruch. Die staatlichen Kassen verknappen sich, während die Kosten bei Trägern und Einrichtungen den Zuschüssen und sonstigen Erträgen enteilen. Die parteiübergreifende politische Unterstützung in Nordrhein-Westfalen ist zwar weiterhin groß, aber der Druck durch demokratiefeindliche Akteure wächst.
Auch die Welt der Landesarbeitsgemeinschaft der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Nordrhein-Westfalen (LAG KEFB NRW) ist im Umbruch. Nach acht Jahren hörte Wolfgang Hesse als Vorsitzender auf, ihm folgt als hauptberuflicher Vorsitzender Frank Gößmann. Mit Hesse schieden Michael Schreiber, Ludger Vollenkemper und Martin Weimer aus dem Vorstand.
Angesichts beider Vorzeichen prägten Appelle zur vertrauensvollen und tiefen Zusammenarbeit die Mitgliederversammlung 2025 der LAG KEFB NRW im Kölner Maternushaus. Das betraf sowohl das innerverbandliche Miteinander als auch das Verhältnis zu den anderen Landesorganisationen der Weiterbildung. Als ein aussagekräftiges Zeichen durfte hier der Impulsvortrag von Celia Sokolowsky gelten.
Aufgaben und Chancen
Die Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen e.V. und Sprecherin des Gesprächskreises Weiterbildung NRW warb angesichts der politischen Herausforderungen dafür, die Kooperation zwischen den beiden größten Akteuren der gemeinwohlwohlorientierten Weiterbildung fortzuführen und zu vertiefen, um in der Politik weiter wirksam wahrgenommen zu werden.
Neben der wachsenden Schere zwischen laufenden Kosten und gekappten Zuschüssen skizzierte Celia Sokolowsky die Investitionsbedarfe, die sich angesichts gesellschaftlicher Notwendigkeiten ergeben. So sollten Bildungseinrichtungen bezahlbares lebenslanges Lernen anbieten, Begegnung und Dialog fördern und die Digitalisierung bildnerisch unterstützen. Als Querschnittsaufgabe sah die Rednerin die Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt.
Diese Aufgaben finanziell, konzeptionell und personell zu stemmen, erfordere verstärktes Zusammenarbeiten mit Akteuren, die bisher nicht so stark im Blick sind, sozialräumlich wie zum Beispiel soziale Träger oder strukturell wie zum Beispiel Verbraucherzentralen. Der offene Dialog mit der Landespolitik fördere das gegenseitige Verständnis der Herausforderungen. Das Land stehe der Weiterbildung bei komplexen Bundesangelegenheiten hilfreich zur Seite.
Verabschiedung und Neuanfang
Zum Abschied dankte Stellvertreterin Helga Conzen dem scheidenden Vorsitzenden Wolfgang Hesse für seine Arbeit. Er habe Fingerspitzengefühl bewiesen und direkte Kontakte gepflegt. Zugleich habe er es gekonnt vermocht, den Finger in die Wunde zu legen. Seine Stimme als Speerspitze der gemeinwohlorientierten Weiterbildung sei gehört und geschätzt worden.
Wolfgang Hesse betonte, er habe diesen Job unwahrscheinlich gerne gemacht und die LAG KEFB NRW sei eine richtig gute Heimat für ihn gewesen. Dankbarkeit prägte sein Abschiednehmen, gegenüber dem Erzbistum Paderborn, das ihn für den Vorsitz freistellte, gegenüber dem Team der Geschäftsstelle um Dr. Martin Schoser, gegenüber politischen und verbandlichen Weggefährtinnen und Weggefährten.
Der neue Vorsitzende Frank Gößmann kommt von der KEFB im Bistum Essen, wo er als Regionalleiter tätig bleibt. Er bringt außerdem 16 Jahre Erfahrung aus der Arbeit für Kolping-Bildungswerke in der Diözese Essen mit. Zu 50 Prozent wird er künftig hauptberuflich bei der LAG aktiv sein und will die katholische Erwachsenen- und Familienbildung als unverzichtbaren Akteur erhalten und stärken.
Der neue Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Vorsitzender Frank Gößmann, Stellvertreterin Helga Conzen, Stellvertreter André Gerth, Astrid Fichtner-Wienhues, Niels Hakenes, Sabine Höring, Rita Hövelmann, Dr. Christiane Mateika, Gerhard Nellessen, Annette Seier, Astrid Vogell, Elisabeth Wedeking, Martin Zensen.