"Geschichte des Hauses wesentlich mitgeschrieben"
Münster (pbm). Es war ein einmaliger Anlass, der entsprechend angemessen gefeiert wurde:
Bei einem Festakt mit rund 120 Gästen hat am 8. Januar die katholisch-soziale Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster Dr. Klaus Hampel, Heinz Meyer und Ludger Schulte-Roling in den Ruhestand verabschiedet. „Das ist noch nie dagewesen, dass drei Fachbereichsleiter gleichzeitig gehen“, sagte Akademiedirektor Prof. Dr. Thomas Sternberg. Er verwies darauf, dass die drei Neu-Ruheständler zusammen 91 Jahre lang in der Akademie gewirkt haben. Dr. Klaus Hampel ist noch bis Ende Januar Sternbergs Stellvertreter und Leiter des Fachbereichs Gesundheit, Psychologie, Philosophie und Kultur. Er kam 1985 als Dozent zur Akademie Franz Hitze Haus und wurde 1987 deren stellvertretender Leiter. Heinz Meyer war bis Ende 2014 Leiter des Fachbereichs Politik, Zeitgeschichte und Internationale Zusammenarbeit. 1981 begann er seine Arbeit im Franz Hitze Haus als Dozent. Insgesamt neun Jahre war er beurlaubt für Tätigkeiten als Auslandsmitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ludger Schulte-Roling schließlich leitete bis zum 30. November den Fachbereich Erziehung, Schule, Bildung und Medien. Er war seit 1986 an der Akademie tätig. Um die Verdienste der ausscheidenden Fachbereichsleiter zu würdigen, kamen Familienangehörige,
Kolleginnen und Kollegen sowie Kooperationspartner nach einer Dankvesper, die der emeritierte Weihbischof Friedrich Ostermann feierte, zum Festakt zusammen. Dort ging der Akademiedirektor mit sehr persönlichen Worten auf die Ex- und Noch-Kollegen ein. „Sie haben die Geschichte dieses Hauses wesentlich mitgeschrieben“, betonte er. So habe Dr. Klaus Hampel beispielsweise den Bereich Gesundheitsvorsorge und gesundheitliche Bildung ganz neu entwickelt. Von Anfang an habe er den Themenkomplex Hospiz behandelt, „auch als die kirchliche Haltung dazu noch nicht feststand. Für den Charakter unseres Hauses als katholisch-soziale Akademie war das entscheidend“, hob Sternberg hervor. Auch Heinz Meyer habe seinen Fachbereich wesentlich aufgebaut. Neben dem langjährigen Rundbrief ,Das soziale Seminar‘ sei seine Tätigkeit vor allem davon geprägt gewesen, dass der die internationale soziale Frage erfolgreich etabliert habe. „Seine Auslandsaufenthalte
65. Jg. / Nr. 2 Pressedienst Bistum Münster 14. Januar 2015 - Seite 10 - waren für ihn praktische Soziallehre“, erklärte der Akademiedirektor. Ludger Schulte-Roling schließlich habe zusätzlich zur Entwicklung seines Fachbereichs in der von ihm gegründeten Radiowerkstatt „wichtige Aufbauarbeit mit jungen Menschen geleistet“. Die Begabungsfindung sei ihm ein besonderes Anliegen gewesen. „Als katholisch-soziale Akademie versuchen wir, die auseinander driftenden Welten der kirchlichen und der säkularen Diskussionen zusammen zu bringen“, sagte Sternberg. In Zeiten eines zunehmend aggressiveren Säkularismus werde das immer wichtiger. Die drei ausscheidenden Mitarbeiter hätten daran engagiert mitgewirkt. Für das Bistum erklärte Generalvikar Norbert Kleyboldt an Hampel, Meyer und Schulte- Roling gewandt: „Sie stehen für den Erfolg unserer katholischen Akademie.“ Er sei dankbar, dass sie sich immer auch bewusst katholisch gezeigt und so gearbeitet hätten. Mit einer Präsentation aus unzähligen Fotos ließ für die Mitarbeitervertretung des Franz- Hitze-Hauses Dr. Martin Dabrowski die gemeinsamen 91 Dienstjahre Revue passieren. Im Anschluss kamen die Neu-Ruheständler zu Wort. Dabei nannte Hampel markante Zeitpunkte
aus seinen Berufsjahren. „Solche Augenblicke sind flüchtig, aber wir können durch jeden Augenblick durchstoßen zum Zentrum Gottes“, meinte er. Durch seine Arbeit habe er versucht, in dieses Kraftfeld vorzustoßen und den letzten Sinn des Lebens sichtbar zu machen. Heinz Meyer schaute zurück „auf eine lange Wegstrecke, auf der auch die Mühen der Ebene zu bewältigen waren.“ Die Tätigkeit in der Erwachsenenbildung sei für ihn mit dem Prinzip der kommunizierenden Röhren vergleichbar. Ludger Schulte-Roling schließlich ging auf die Herausforderung ein, „Lernorte zu gestalten, die zu Veränderungen führen.“ Dazu müssten die Menschen ein Gefühl der Wertschätzung empfinden, das Gefühl, am richtigen Ort zu sein. In diesem Sinne habe er immer versucht, „dafür entgegenkommende Bedingungen zu schaffen und positive Resonanzerfahrungen zu ermöglichen“. Abgerundet wurde der Festakt durch viel Musik. Zum einen intonierten Stephanie Rave (Gesang) und Prof. Clemens Rave (Klavier) ebenso humor- wie schwungvolle Kompositionen unter anderem von Friedrich Hollaender, Georg Kreisler und George Gershwin. Zum anderen luden Mitarbeiterinnen des früheren Fachbereichs von Ludger Schulte-Roling die Anwesenden zum gemeinsamen Kanon-Singen ein – positive Resonanzerfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes.
Quelle: Pressedienst des Bistums Münster 65. Jg. / Nr.2 Seite 9, 14.01.2015