Erwin Becker verstorben
30. Juli 2008
Im Alter von 77 Jahren ist am 23. Juli der langjährige Leiter des Instituts für Soziale Bildung im Bistum Essen (ISB), Diplom-Volkswirt Erwin Becker, nach langer Krankheit verstorben. Unter Teilnahme vieler Freunde und Weggefährten wurde er am 29. Juli auf dem Gemeindefriedhof von St. Maria Magdalena in Wattenscheid-Höntrop beigesetzt.
Der gebürtige Dortmunder Erwin Becker war 1958 als Bildungsreferent der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im neu errichteten Diözesanverband Essen in das Ruhrbistum gekommen. Seit 1969 war er Direktor des Instituts für Soziale Bildung in Wattenscheid-Höntrop. Das Amt des KAB-Diözesanvorsitzenden hatte Becker von 1980 bis zu seiner Pensionierung inne. Über viele Jahre hat Erwin Becker in der Bildungsarbeit des Bistums Essen dazu beigetragen, das gesellschaftliche Problembewusstsein zu wecken und vor allem Arbeitnehmer zu befähigen, das Gedankengut und die Forderungen der christlichen Soziallehre in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Seine Bereitschaft zum Dialog war immer gepaart mit Grundsatzklarheit und der Fähigkeit, die eigene Position mit sachlichen Argumenten zu vertreten. Im Juni 1992 würdigte Papst Johannes Paul II. die Verdienste Beckers mit dem Ritterorden des heiligen Silvester.
Besonders aktiv war Becker auch in der Kommunalpolitik. 1961 wurde er in den Rat der damals noch selbständigen Stadt Wattenscheid gewählt. Er war Kreisvorsitzender der CDU und bis zur Zusammenlegung mit Bochum Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt. Für sein Engagement erhielt er den goldenen Ehrenring der Stadt Wattenscheid. In der Bildungspolitik konnte er über den Landesverband der Volkkshochschulen die Gesetzgebung zum Erwachsenenbildungsrecht nicht unerheblich beeinflussen. Verantwortung übernahm er auch in der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft.
In der Gemeinde St. Maria Magdalena in Wattenscheid-Höntropwar Erwin Becker viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1994 legte er nach und nach alle Ämter nieder und lebte aus gesundheitlichen Gründen sehr zurückgezogen.